Eleganter Nonsens


Namensrätsel

"Johannes" Kepler
Es "planckt"

Johannes Kepler

Johannes Kepler ist ein weltweit berühmter Astronom. Nicht zuletzt auch zu seinem Wirken und seinen Ehren führte die internationale Gemeinschaft das Internationale Jahr der Astronomie im Jahre 2009 durch. Sein Name dürfte also bekannt sein. Auch wenn die Briefmarke von der hier berichtet wird bereits vor vielen Jahren und entfernt in Sierra Leone, Westafrika, erschien, bleibt der Name des deutschen Astronomen Johannes Kepler - auch in anderen Sprachen. Falsch ist auf der Markeninschrift sein Vorname, da nur mit einem "n" geschrieben: "Johanes".

Fehler Vorname


Die Marke erschien am 1. April 1986, MiNr. 883, aus Anlass der Wiederkehr des Halleyschen Komet und zeigt zusätzlich die Sternwarte von Paris. Das ist eine willkürliche Motivkombination. Die Sternwarte Paris wurde erst 1667 gegründet als Kepler bereits verstorben war. Er konnte also nie auf der Sternwarte von Paris gewesen sein. Die Sternwarte von Paris zeigt ein modernes Aussehen vom 19. Jahrhundert, steht also mit Kepler in keinen Zusammenhang.

Motivkombination


1607 erschien der Halleysche Komet wieder (Perihel: Der Punkt einer Bahn, der der Sonne am nächsten liegt), aber damals trug der Komet weder den Namen Halley, noch wussten die Astronomen, dass ein Komet wiederkehren kann. Kepler stellte die später nach ihm benannten Gesetze auf, die zur besseren Bahnberechnung von Himmelskörpern einschließlich der Kometenbahnen beitrugen. Ob dieser logische Zusammenhang von den Herausgebern der Briefmarke gewollt war, darf bezweifelt werden. Eher scheint zu sein, dass es ihnen um den kommerziellen Erfolg der Ausgabe ging - je mehr Motive auf einer Marke umso mehr werden von den Motivsammlern gekauft. Denn wenig später erschien ein weiterer Satz, diesmal mit schwarzem oder silbernem Odr.-Aufdruck "HALLEY'S COMET / 1985 - OFFICIAL - 1986" und neuem Wert. MiNr. 941-945, Bl. 55, am 15. Oktober 1986. Auf diesem Satz tritt der falsch geschriebene Vorname "Johanes" wieder auf.

Später erschienen noch zwei weitere Kepler-Briefmarken in Sierra Leone. Diesmal mit richtiger Schreibweise:
a)1990, 15. Jan., MiNr. 1356, Erforschung des Mars. Satz mit Block: MiNr. 1356 - 1393 (Block 120) Sierra Leone
b)2000, 28. März., MiNr. 3400, Jahrtausendwende: Bedeutende Ereignisse der Jahre 1600-1650. Satz mit 1 Zierfeld zusammenhängend im Bogen gedruckt: MiNr. 3391 - 3407.

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Es "planckt"

Der 150. Geburtstag von Max Planck (1858-1947) versetzte seine Geburtsstadt Kiel in Euphorie. Einen solch berühmten Wissenschaftler kann man in den Stadtgrenzen nicht oft ehren. So machte das Schlagwort von KIEL PLANCKT die Runde. In die Feierlichkeiten platzte die Nachricht, dass bei Recherchen nach seiner Taufurkunde entdeckt wurde, dass er nicht auf Max, sondern dass er nach dem Karl Ernst Ludwig auf den vierten Vornamen "Marx" getauft worden war. Zeit seines Lebens verwendete er nur den Max als Vornamen - Zufall oder Absicht? Oder hat er den Namen später bewusst abgewandelt? Oder war es ein Schreibfehler beim Ausstellen der Taufurkunde?

Sind jetzt alle philatelistischen Produkte, die ihm zu Ehren erschienen und seinen Vornamen mit tragen Fehler? Oder wird es zu einem Fehler führen, wenn irgendwann einmal ein Erzeugnis den Vornamen Marx statt Max verwendet? Mal sehen, wohin sich die Diskussion um den Rufnamen von Max Planck entwickelt.

Ein wahrer Fehler liegt vor, der nun ausgerechnet von einem Max-Planck-Institut ausging. Von einem MPI kann eigentlich erwartet werden, dass man dort weiß wie der Name Planck richtig geschrieben wird. Vielleicht stand die Postabtelung des MPI für Radioastronomie in Bonn unter Stress als sie für den Stempeleinsatz den Namen Planck neu zusammenstellte. So wurde aus Planck ein "Plank".

Quelle: A&P 47, Rainer Beck

Nachname Planck

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